Fahrservice

30.04.2022 10:04 von Iris Westhowe (Kommentare: 0)

Betty hat eine entzündete Nickhaut

Aus den bekannten traurigen Gründen haben wir in letzter Zeit eine Menge Neuanmeldungen.

Die meisten dieser Tiere müssen tiermedizinisch versorgt werden. Viele haben Augenentzündungen, ein kaputtes Beinchen, Allergien, viele Tiere müssen geimpft und gechippt werden oder brauchen eine Floh- u. Zeckenprophylaxe.

Am schlimmsten hat es Katze „Vanessa“ (noch kein Bild) erwischt. Aus noch unerklärlichen Gründen auf einem Auge auf der Flucht erblindet, auf dem anderen Auge einen Hornhautdefekt und die Nickhaut hochgradig entzündet. Es wird gerade versucht, die Sehkraft auf dem Auge zu erhalten. Das Frauchen muss deshalb ein bis zwei Mal in der Woche beim Tierarzt vorstellig werden.

All` diese Tierbesitzer sind nicht mobil und fahren mit dem Tier in der Transportbox, mit öffentlichen Verkehrsmiteln, zu den jeweiligen Tierärzten. Besonders für die Tiere Stress pur.

Deshalb haben wir uns überlegt, einen „Fahrservice“ anzubieten. Da wir alle berufstätig sind und auch nicht jeder ein Auto hat, haben wir über das „nettekieler Ehrenamtsbüro“ eine ganz nette Dame gefunden, die nachmittags flexibel ist und sehr sehr gerne helfen und diese Tierbesitzer fahren würde.

Allerdings lebt sie alleine, verdient selber nur sehr wenig und hat noch ihre eigenen Tiere zu versorgen. Deshalb fragte sie, ob es möglich sei, die Spritkosten erstattet zu bekommen.

Das gibt unser Konto leider nicht her, selbst das TierTafel-Auto wird privat betankt.

Nun sind wir auf die Idee gekommen, ihr pro Fahrt einenTankgutschein von 10,00 bis 15,00 Euro zu geben. (Mit An- und Abfahrt, Tierarzt hin- und zurück kämen für sie bis zu 64 Km zusammen.)

Wir würden uns deshalb nun auch über Tankgutscheine in der besagten Höhe freuen, um auch hier den Tierbesitzern und vor allem den Tieren, die Busfahrt und den damit verbundenen Stress zu ersparen.

Wir haben noch nicht von allen Tieren ein Bild. Wir wollen bei der Erstanmeldung nicht gleich mit der Tür ins Haus fallen.

Es ist so schwierig für diese Menschen, dass wir einfach nur „still“ helfen wollen.

Sie sind alle stark traumatisiert, haben alles verloren, wissen nicht, wie es weitergehen soll, haben Angst um ihre Familienangehörige die in der Ukraine bleiben mussten, wissen nicht wie es weitergeht und oft noch die Angst ihr Tier zu verlieren.

In den Notunterkünften sind die Tiere nur geduldet.

Alles schwierig - wohnen mit Tier

Simba und Maya zum Beispiel sollen mit dem Muttertier und ihrem Herrchen schnellstmöglich raus.

Wir haben schon bei ganz vielen Organisationen angerufen und wegen einer Wohnung gefragt.

Überall sagte man uns, dass das Herrchen ganz unten „in der Nahrungskette“ steht. Zuerst kommen Frauen mit Kinder (was ja auch völlig ok ist).

Dann hatten wir was gefunden, was hätte passen können. Es war eine 1 Zimmerwohnung, allerdings außerhalb von Kiel in einem anderen Kreis. Da darf er aber nicht hin, weil in Kiel die Erstregistrierung stattfand und erst ein Antrag gestellt werden müsste, dessen Bearbeitung Monate dauern könnte. Es ist wie verhext.

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